Kulrurelle Aneignung in Hamburg


Unter dem Stichwort der kulturellen Aneignung sorgte ein Hamburger Kindergarten bereits 2019 für Aufsehen. „Wir möchten Sie bitten, gemeinsam mit Ihren Kindern bei der Auswahl des Kostüms darauf zu achten, dass durch selbiges keine Stereotype bedient werden“, hieß es in einer Mitteilung an die Eltern. Das Vorgehen sei Teil der „diskriminierungsfreien und vorurteilsbewussten Erziehung“ der Kita. Die Empörung war groß.

Bei einem Fastnachtszug in Mainz hat sich eine Gruppe verkleidet: Eine Hamburger Kita bat die Eltern darum, „Indianer“-Kostüme zu unterlassen. (Quelle: Rau/imago images)

Da kann Flätträtt den Kindsköpfen aus Hamburg nur gratulieren, daß niemand als Priester verkleidet war; denn immerhin hat sich die katholische Kirche über Jahrhunderte mit der „Christianisierung“ von Mittel- und Südamerika, der Inquisition und der Auslöschung Andersgläubiger als größter Massenmörder aller Zeiten erwiesen. Wirklich unerträglich an der ganzen aktuellen Angelegenheit ist aber, daß man die Kindergartenleitung nicht umgehend entlassen hat.

Summa summarum: „Wenn die Welt wüsste, über welchen Quatsch wir streiten, hätte sie keine Angst oder Respekt mehr vor uns“, sagte zu dem ganzen Blödsinn CSU-Chef Markus Söder im Zusammenhang mit dem Vorfall Ravensburg. 

Aber leider denken nicht alle Politiker so. Nachdem die katholisch-grüne Politikerin Bettina Jarrasch immer noch tränenreiche Buße dafür tut, daß sie im Kindesalter einmal die Vokabel „Indianerhäuptling“ als Berufswunsch benutzt hatte, die in ihren Kreisen als Herabwürdigung indigener Völker angesehen wird, wurde dem Sänger Olaf Henning von radikal-rotgrüner Seite nahegelegt, zukünftig seinen Hit nur noch mit dem Text zum Besten zu geben: „Komm hol das Lasso raus, wir spielen Cowboy und Zugehöriger einer Gruppe traditionell befiedert in Erscheinung tretender amerikanischer Ureinwohner.“ Schon jetzt wird allerdings befürchtet, daß die geplante Änderung nicht weitreichend genug sein wird, da der Verband der kansasianischen Ranchergehilfen bestrebt ist, seine Mitglieder, die mittlerweile an der University of Cowroping in Dodge City sogar den Bachelorgrad in Futtermittelkunde (examined bachstrawhead) erlangen können, nicht länger auf den Begriff Kuhjunge reduziert sein zu lassen.